“Liebe Solveig,
Unser kleiner Schatz ist nun 3 Monate alt und ich komme endlich dazu dir von meiner wundervollen und sehr versöhnlichen Geburt zu berichten.
J. ist unser zweites Kind. Die erste Geburt war für mich damals eher traumatisch, da ich durch eine medikamentöse Einleitung das Gefühl hatte unnatürlich und überfordernd Wehen zu haben, die so schnell so stark wurden, dass ich überhaupt keine Chance hatte mich zu adaptieren und mitzumachen. Ich hatte das Gefühl mein Körper wird überrollt von außen und ich hatte keine Chance, aber das starke innere Bedürfnis, mich wehren zu müssen. Innerlich verkrampfte ich völlig und der Geburtsfortschritt stockte. Erst als die PDA mir das Gefühl gab wieder durchatmen zu können, ging es mit der Geburt voran.
Dieses Mal wollte ich das anders machen und den Geburtsprozess aktiv und in meinem Tempo gestalten.
Leider brauchte ich auch dieses Mal, wegen eines Oligohydramnion, wieder eine Einleitung am ET+1. Die Erfahrung vom letzten Mal machte mir natürlich Angst, aber ich verstand wieso es sein musste, zumal alle Versuche die Geburt natürlich in Gang zu bringen nichts halfen. Die erste Tablette gab es mittags um 13 Uhr, die zweite um 17 Uhr. Jeweils eine Stunde danach lag ich am CTG. Ich spürte einige wenige Wellen und war guter Hoffnung, dass es bald losgehen würde. Um 18 Uhr erhielt ich noch ein Abendessen auf meinem Zimmer und merkte so langsam, dass die Wellen häufiger kamen und stärker wurden, also zog ich mich mit meinem Kopfhörerstirnband (sehr zu empfehlen, weil man damit auch super auf der Seite liegen kann) und meinem Tens-Gerät in meine Hypnose zurück. Mein Mann versuchte währenddessen das Krankenzimmer in eine gemütliche und ruhige Umgebung zu verwandeln ;). Nach einer Weile (es war 19 Uhr) hatte ich das Bedürfnis doch schon in den Kreißsaal zu gehen und nicht bis um 21 Uhr, wie verabredet, zu warten.
Dort angekommen saß ich auf dem Bettende und schaffte es wirklich gut auch da fokussiert zu bleiben. Wir stellten uns (wegen der Erfahrung vom letzten Mal) darauf ein das Ganze noch ein paar Stunden so weiter durchzuziehen und ich hielt es ganz gut aus, auch wenn ich immer mehr froh war wenn die Welle abebbte. Um 19:15 Uhr sagte mein Mann noch zu der Hebamme, dass ich keine Medikamente bräuchte und dass ich es gut aushalten würde (so sah es doch von außen alles ganz entspannt aus) doch dann änderte sich etwas bei mir. Die Fruchtblase platzte und mein Körper begann sich anders zu verhalten. Ich kam nicht mehr so tief in meine Innere Ruhe, wusste aber in dem Moment nicht was das ausgelöst hatte. Als die Hebamme mich sah fragte sie ob ich pressen müsste und das war der Moment wo es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Ich war völlig überrascht, dass ich schon so weit war und mein Mann hat es erst garnicht begriffen.
(Ich muss gestehen, dass ich mich mit der Richtungsatmung nur oberflächlich beschäftigt hatte, weil ich felsenfest davon ausgegangen war, dass ich zu dem Zeitpunkt schon längst meine PDA haben würde. Der Druck wäre vorher bestimmt schon so stark, dass ich es ohne PDA nicht mehr aushalten würde.)
Dadurch, dass ich nicht mehr so tief in die Innere Ruhe finden konnte wollte ich dann doch was gegen die Schmerzen (am liebsten die PDA). Die Hebamme sagte sie müsse mich dafür erstmal untersuchen. Ich kippte nur zur Seite, schon kam die nächste Welle. Für die PDA war es natürlich viel zu spät, der Kopf war fast da. Ich kam noch dazu gefühlt 3 mal am Lachgas zu riechen und schon war unsere kleine (große) Maus um — Uhr mit –gr (schwer), –cm Länge und — cm Kopfumfang (groß) da.
Ich hatte das unbeschreibliche Gefühl es geschafft zu haben. Und auch wenn es durch die medikamentöse Einleitung wieder eine von außen angetriebene Situation war hatte ich das Gefühl gut mitgehen zu können. Ein unglaubliches Gefühl, dass der Körper genau weiß was er machen muss und meine einzige Aufgabe es ist ihn machen zu lassen.
Ich hatte das Gefühl mich mit jeder Welle innerlich weiter öffnen zu können; doch wir waren völlig überrascht, dass das tatsächlich auch so funktionierte und so schnell ging. Der Schlüssel ist die innere Entspannung und ein Urvertrauen.
Ich danke dir für dein tolles Programm und deine super Unterstützung. Durch dich hatte ich ein sehr schönes Geburtserlebnis, welches auch im Hinblick auf die erste Geburt sehr versöhnlich war! So könnte ich noch 10 Kinder kriegen 😉”
– Sophie –