Was ist Hypnobirthing und wie dient es dir als Geburtsvorbereitung? - be Mama Earth

Was ist Hypnobirthing und wie dient es dir als Geburtsvorbereitung?

Hypnobirthing….

Gefühlt ist dieser Begriff inzwischen in aller Munde. Doch worum geht’s hier eigentlich?
Da nicht selten Missverständnisse kursieren (Beispiel: “Hypnobirthing verspricht eine rosarote, schmerzfreie Geburt”… Siehe auch Hypnobirthing für eine schmerzfreie Geburt?), möchte ich hier ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Kurz gesagt ist es das Ziel des Hypnobirthings, dich gut auf die Geburt vorzubereiten.

Und zwar so offen und umfassend, dass du für verschiedene Verläufe, Situationen und Empfindungen gut gerüstet bist. Du bekommst Wissen und Techniken an die Hand, die dich sicher durch diese intensive Erfahrung tragen und dir eine Geburt in Ruhe, Vertrauen und Verbindung zu deinem Baby ermöglichen.

Denn leider gibt es heute immer noch und immer wieder (zu) viele Geburten, die geprägt sind von Angst, Unsicherheit, Dramatik, Fremdbestimmung, nicht selten traumatisch erlebtem Kontrollverlust und – starken Schmerzen, die alles andere zu überschatten scheinen.

Und genau das möchte Hypnobirthing ändern.
Die Philosophie und Methode des Hypnobirthings (ursprünglich nach Marie Mongan) unterstützt dich dabei, einen vertrauensvollen Blick auf die Geburt (wieder) zu finden, der dich bestärkt, statt zu verängstigen oder mindestens zu verunsichern.

Neben einer hilfreichen, bestärkenden Sicht auf die Geburt bekommst du mentale Techniken an die Hand, um deine Geburt zu erleichtern & unterstützen und sowohl in der Schwangerschaft als auch im Wochenbett mehr Entspannung und (Selbst-)Vertrauen zu finden.

Man könnte auch sagen: Hypnobirthing stellt Fragen.

Was, wenn es in den allermeisten Fällen einen anderen Weg gäbe?
Wenn wir uns einfach zu sehr daran gewöhnt haben, dass Geburt “nun mal so ist”?
Wie kann die Geburt zu einem kraftvollen, würdevollen und bestärkenden Übergangsprozess werden?

Dabei dürfen wir nicht übersehen, dass Geburt immer ein intensives Ereignis und eine Grenzerfahrung im Leben einer Frau und Familie darstellt.

Doch die Frage ist: Bleibt dieser Tag als überwiegend unangenehm oder gar traumatisch in Erinnerung – oder können wir eine positive Erfahrung machen, an die wir mit einem bestärkenden „Wow!“ zurückdenken?

Denn ganz ehrlich: Das Elternwerden und -sein ist aufregend und anstrengend genug. Da ganz nebenbei noch ein Trauma verarbeiten zu müssen, ist nicht gerade das, was wir uns für diese Zeit wünschen.

Entgegen häufiger Darstellungen geht es in der geburtsvorbereitende Hypnose und im Hypnobirthing übrigens nicht in erster Linie um eine (komplette) Schmerzausschaltung. Tatsächlich schließen sich eine positive Geburtserfahrung und Schmerzen nicht aus! (Hier nochmal der Hinweis auf den Blogartikel: Hypnobirthing für eine schmerzfreie Geburt?)

Dennoch können das Schmerzlevel und der Umgang mit den Empfindungen positiv beeinflusst werden.

Vielmehr aber geht es darum, mit jeder Empfindung, jedem Weg und jeder Wendung der Geburt gut mit- und umgehen zu können, so dass wir die Geburt verbunden mit uns, unserem Körper und unserem Kind so positiv und bestärkend wir irgend möglich erleben.

Warum ist nun Hypnobirthing eine gute Idee in der Geburtsvorbereitung?

Hypnobirthing – und das wird dich jetzt kaum überraschen 😊 – arbeitet mit Hypnose.

Tatsächlich ist die Hypnose bzw. Trance (genau genommen ist Hypnose der Weg in die Trance) der physiologische Zustand während der Geburt. Es ist DER Zustand, in dem dein Körper, dein ganzes System sein will.

Wenn die Umstände förderlich sind, gelangen wir tatsächlich ganz von selbst in eine gute Geburtstrance. Das bedeutet, unser Fokus ist sehr stark im Innen konzentriert und unsere Wahrnehmung verändert sich.

In diesem Zustand lassen wir unser Säugergehirn übernehmen. Das ist essenziell – denn mit dem Verstand können wir nicht gebären.

Wenn die Geburtstrance vom Körper vorgesehen ist, warum brauchen wir dann Hypnobirthing?

Nun ja – wie viele Geburtsgeschichten kennst du, in denen die Gebärende ganz von selbst in diesen Zustand geglitten ist? Wie viele Berichte kennst du, in denen die Frau ohne besondere Vorbereitung mit den Empfindungen gut mitgehen und arbeiten konnte und die Geburt als kraftvoll und bestärkend erlebt hat?

Wenn du diese positiven Geburtsberichte an einer Hand abzählen kannst (solange du nicht aktiv danach suchst), bist du nicht allein.

Wenn du dagegen einen Sack voller angstmachender Geburtsgeschichten mit dir herumträgst, bist du in bester Gesellschaft.

Natürlich hören wir diese Geschichten. Oft entstehen innere Bilder dazu, die uns daran hindern können, entspannt und mit Vorfreude die Geburt unseres Kindes zu erwarten.

Und es hat einen Grund, dass diese Geschichten (noch) vorherrschen. Zum einen werden sie öfter geteilt, da die Betroffenen versuchen, das Erlebte zu verarbeiten.

Zum anderen gibt es viele Faktoren – sowohl im Innen als auch im Außen –  die es erschweren oder gar unmöglich machen, von selbst in einen geburtsförderlichen Zustand zu sinken.

Enter: Hypnobirthing

Und genau deshalb entwickelte Marie Mongan in den 1980er das Konzept des HypnoBirthing. Dabei knüpfte sie an viele Vorreiter*innen und Forscher*innen auf dem Gebiet an (bspw. Grantly Dick-Read und Michel Odent).

In ihrem Konzept vereinte sie verschiedene Atem- und Entspannungstechniken, Selbsthypnose, Bindungsstärkung zum Baby, Visualisierungen und Affirmationen, um die Arbeit des Körpers während der Geburt zu unterstützen.

Inzwischen gibt es viele Ausgestaltungen des (oft weiterentwickelten) Hypnobirthings und ähnlichen Wegen der mentalen Geburtsvorbereitung.

All diese Ansätze binden in der Regel drei wichtige Säulen der mentalen Geburtsvorbereitung ein.

  • Mit welchem Blick und emotionalen Rucksack wir in die Geburt gehen (Säule 1) kann den Geburtsverlauf und unser Wohlbefinden in der Geburt beeinflussen.
  • Einen mindestens ebenso großen Effekt hat unser Zustand von An- und Entspannung. Hier setzen die konkreten Techniken der Selbsthypnose und Tiefenentspannung an (Säule 2).
  • All das wird leichter, wenn wir uns in einem Umfeld und einer Begleitung befinden, durch das wir Sicherheit, Wohlwollen und Unterstützung erfahren (Säule 3). Dieses Umfeld kann für jede Frau anders aussehen. Wichtig ist, dass sie sich gut aufgehoben und begleitet fühlt.

Sowohl ein tiefes Vertrauen in den eigenen Körper als auch die konkrete Unterstützung der Geburtstrance verschieben den Hormoncocktail im Körper in Richtung geburtsförderlicher und schmerzlindernder Hormone.

Deine Geburtsbegleitung kann dabei während der Geburt eine wichtige Rolle einnehmen – als Unterstützer*in, Rücken-Freihalter*in und Entspannungs-Anker.

Hypnobirthing nur für die (vaginale) Geburt?

Du kannst dich mit Hypnobirthing auch auf eine Bauchgeburt/Kaiserschnitt-Geburt mental vorbereiten. Denn auch auf diesem Weg der Geburt ist es möglich und bestärkend, mit dir und deinem Baby verbunden zu bleiben und deine bzw. eure ganz eigene, positive Geburtserfahrung mitzugestalten und zu erleben.

Fazit und Ausblick

Welchen Weg der Geburtsvorbereitung auch immer du wählst – ob Hypnobirthing, online, offline…
Nimm dir die Zeit. Schenke dir den Raum.

Es lohnt sich – und zwar über die Geburt hinaus. Denn die Verbindung mit deinen inneren Ressourcen, deinem Vertrauen in dich und deinen Körper, macht nicht erst und nicht nur in der Geburt Sinn – sondern ebenso im Wochenbett, Elternsein und – wenn du willst – für das ganze Leben.

(Lies auch hier: Wann sollte ich mit Hypnobirthing/mentaler Geburtsvorbereitung beginnen?
und 5 Tipps: Wie finde ich den richtigen Hypnobirthing Kurs für mich?)

Wenn du wissen möchtest, ob Ocean Birth der passende Kurs für dich ist, fülle gern unverbindlich diesen Fragebogen aus.

Auch deine Fragen beantworte ich gerne. Schreib mir!

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